Die tiefe Entspannung, die ich im Wald gefunden habe überrascht mich. Und eigentlich doch nicht, denn dort bin ich schon immer zuhause. Mein Weg zur Ausbildung zur Waldbaden-Trainierin ist umständlich und kommt von einem "Nicht Genügen".
Ich liege am Waldboden und und plötzlich fällt alles ab. So schnell, wie noch nie und so tief, dass ich es kaum fassen kann. Es ist, als ob all der Stress und meine Anspannung im Körper einfach in den Waldboden versickern. Ich genieße den Blick in die Baumwipfel, lausche den vielen Vögeln und sauge die Waldluft tief in mich ein. Es ist mir egal, dass es sehr kalt ist. Es ist mir egal, dass der Boden tropfnass ist. All das spielt überhaupt keine Rolle und ich hab damit überhaupt nicht gerechnet. Aber von Anfang an.
Ich genüge nicht
Seit zwei Jahren harkt es. Ich stecke in einer Pilates-Ausbildung, die mich so mittel interessiert, die ich aber machen wollte, um etwas anderes werden zu können: Beckenboden-Trainerin. Etwas, was mich zutiefst interessiert und eine Wissenslücke füllt, die ich im Körper jahrelang gefühlt habe. Ich habe brav gelernt und auch schon eine Prüfung abgelegt und bestanden, aber ich war und bin überfordert. Es klemmt. Und darum mache ich nicht weiter. Ich denke, es ist ein "Nicht Genügen" im Lernen und eine damit verbunden Prüfungsangst. Und manchmal frage ich mich auch, ob hier mein Kopf entschieden hat und nicht mein Herz. Also wollte ich eine Ausbildung machen, die mich wirklich, wirklich ruft, um mir zu beweisen, dass ich es kann. Und zufällig bin ich auf die Ausbildung zur Waldbaden-Trainerin gestoßen und es war sofort klar: das passt.
In der Energie des Waldes baden
Ich liebe den Wald und die Natur und in meinen Kraftkreisen sind erden und entspannen der gleichbleibende Kern, abseits von den monatlich wechselnden Themen und Schwerpunkten. Im Wald hab ich beides gefunden. Die Entspannung aufgrund der wunderbaren Atmosphäre, kombiniert mit Übungen zu Körper, Geist und Seele, die dort intensiv auf mich gewirkt und mich tief entspannt haben. Ich hab schon immer diese erdige Energie im Wald gespürt, aber noch nie so schnell und auch noch nie mit solch einer Intensität. Ich war davor aber auch noch nie "einfach so" im Wald. Es hatte immer ein Ziel: spazieren gehen, etwas sammeln oder Sport treiben. Dieses sanfte Baden in der Energie des Waldes, in seinen Farben, mit all seinen Schätzen hat eine ganz andere Qualität. Eine viel feinere und schöne. In der Ausbildung hab ich schon nach nur einem Tag ein starkes Heimatgefühl zu dem Platz empfunden, wo wir nur wenige Stunden verbracht haben. Ich konnte daheim die Düfte noch riechen und hatte das Vogelgezwitscher im Ohr. Ein Effekt, der wissenschaftlich bereits nachgewiesen wurde, aber ihn so intensiv zu spüren, war umwerfend. Gerade bin ich dabei, diese Qualität des Waldes noch tiefer für mich selbst zu erforschen und freue mich, sie weiter zu vertiefen und weiter Neues zu entdecken. Und ich freue mich irrsinnig darauf, sie dann mit einer Gruppe zu teilen.
Bis bald im Wald (das reimt sich :) )
Babs
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